Ostern – nachhaltig schenken und nachhaltig feiern

Eltern & Kinder | Artikel | 01. April 2022

Diese entzückenden Küken! Gelbe flauschige Knäuel. So kuschelig. Und erst die jungen Hasen in der Tierhandlung. Wie niedlich! Eigentlich sind es ja Kaninchen, aber egal. Das wäre doch die perfekte Osterüberraschung für die Kleinen! – Bitte nicht! Die Anschaffung eines Tieres muss wohlüberlegt sein. Kann das Tier artgerecht gehalten werden?

Zwergkaninchen sind zum Beispiel gesellige Tiere, die normalerweise in einer Gruppe leben. Ein Pärchen ist also das absolute Minimum. Auch der Platzbedarf darf nicht unterschätzt werden, denn ihr Bewegungsdrang ist groß, sie wollen laufen und graben, brauchen Beschäftigung und eine Rückzugsmöglichkeit. Leider hält die Begeisterung bei den meisten Kindern nicht lange an. Das Füttern und vor allem die regelmäßige Reinigung des Geheges werden bald zur lästigen Pflicht und früher oder später müssen die Eltern einspringen. Darum landen jedes Jahr nach Ostern Kaninchen, Meerschweinchen und Co. im Tierheim oder werden gar ausgesetzt, was ihren sicheren Tod bedeutet und deshalb kein Kavaliersdelikt ist.

Wir haben uns daher überlegt, wie man sinnvoll und nachhaltig zu Ostern Freude bereiten kann. Was wäre Ostern ohne Eier? Jedes Ei, das in Österreich in den Handel kommt, muss gekennzeichnet und damit rückverfolgbar sein. Kurz zur Auffrischung: 0 bedeutet Bio-Freilandhaltung, 1 = Freilandhaltung und 2 = Bodenhaltung. Jeder kann selbst entscheiden, wie viel ihm einerseits die Qualität der Eier und andererseits das Tierwohl wert sind.

Wer bunte Eier ins Osternest legen möchte, kann Naturmaterialien zum Färben verwenden. Hier ein paar Tipps: Der Saft von roten Rüben färbt Eier rot, Kurkuma (Gelbwurz) macht sie gelb, Rotkraut ergibt eine blau-lila Färbung. Wer möchte, kann auch mit Zwiebelschalen, Kaffee, Tee, Karotten, Spinat, Brennnesseln etc. experimentieren. Sollen die gefärbten Eier schön glänzen, gibt es einen einfachen Trick: mit etwas Speiseöl einreiben.

Wenn zu Ostern viele hartgekochte Eier verschenkt werden, stellt sich natürlich auch die Frage, was man damit machen kann – vor allem, wenn z. B. nach dem beliebten Eierpecken die schützende Schale beschädigt ist und die Eier rasch verzehrt werden sollen. Wie wäre es mit einem Eiaufstrich zu gutem Bauernbrot als Imbiss zwischendurch, mit gefüllten Eiern als Vorspeise, mit feingehackten Eiern auf grünem Salat, mit Eischeiben auf der Pizza oder mit ganzen Eiern im indischen Currygericht?

Osterfeuer haben eine lange Tradition – aber sie bergen jede Menge Gefahren. Werden Abfälle und feuchtes Material verbrannt, entsteht neben sehr viel Rauch auch gefährlicher Feinstaub. Aufgrund der schon einige Zeit andauernden Trockenheit in vielen Gebieten ist die Gefahr groß, dass sich das Feuer unkontrolliert ausbreitet. Wird der „Haufen“ längere Zeit im Voraus vorbereitet und Äste aufgeschichtet, so haben vielleicht schon Igel Unterschlupf darin gefunden oder sich andere Tiere eingenistet, die dann vom Feuer überrascht werden und nicht mehr flüchten können.

Alle freuen sich über kleine Geschenke zu Ostern. Wenn man so durch die Supermärkte schlendert, könnte man den Eindruck gewinnen, die Verpackung wäre wichtiger als der Inhalt. Ein paar Ideen für nachhaltige Geschenke: Holzeier statt Plastikeier, faire Schokolade, Bilderbücher, Holzspielsachen, gehäkelte Jonglierbälle mit „Vogelfutter“-Füllung. Für Erwachsene: Naturkosmetik, Kräutertees, Kissen mit Zirbenspänen oder Kirschkernen, natürliche Duftöle, Samenpackungen fürs „Garteln“.

Na, Lust auf ein nachhaltiges Osterfest bekommen?