Walter und Marietta

Marietta Ablinger

Starke Mama von drei Kindern, größte Stütze von Paralympics-Goldmedaillengewinner Walter Ablinger und selbstbewusste Frau, die immer wieder ein Glück findet.

Es war mir eine Freude Marietta Ablinger, Ehefrau von Paralympics-Goldmedaillengewinner Walter Ablinger, anlässlich des internationalen Weltfrauentages kennenlernen zu dürfen. Ich habe viel aus unserem Gespräch mitgenommen. Ihre positive Energie, die alles überstrahlt, ihre offene und ehrlich Art sowie ihr unbändiger Optimismus haben mich zutiefst beeindruckt. Ich denke, dass wir von ihr alle noch etwas lernen können ...

Ein Bericht von Franziska Leimlehner, Expertin Marketing & Unternehmenskommunikation bei Zurich Österreich


Soziale Verantwortung wird sowohl bei Zurich, als auch bei Marietta Ablinger großgeschrieben. Sie ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Rainbach, weil sie anderen helfen und der Gesellschaft etwas zurückgeben möchte. Dass sie sich hier in einer „Männerdomäne“ bewegt, ist ihr klar, aber auch egal. Sie ließ sich noch nie unterkriegen. Die Anerkennung und den Respekt ihrer männlichen Kollegen hatte sie von Anfang an. Marietta erzählt mir begeistert, dass sie bei Feuerwehreinsätzen aktiv ist und sich auch sehr für die Jugend engagiert. Teamgeist, Kameradschaft und Spaß stehen hier an erster Stelle. Marietta begleitet die Feuerwehrjugend auch durch Bewerbe, Wissenstests und Erprobungen. Sie setzt sich selbstlos für andere ein und agiert am liebsten aus dem Hintergrund. Marietta sagt mir, dass sie sich natürlich über Anerkennung freut, aber die schönste Belohnung sei noch immer ein Kinderlachen und das Gefühl anderen geholfen zu haben.


Auch wenn der Weg steinig ist ...

Was sie an ihrem Leben am meisten zu schätzen weiß? – Dass immer alles gut wird, auch wenn der Weg steinig ist. Marietta hat Höhen und Tiefen durchlebt, Rückschläge erlitten, aber immer wieder ein Glück gefunden. Sie hat nie aufgegeben, sich auf die positiven Lichtblicke konzentriert und sich immer an ihr großes Motto gehalten: Was dich nicht umbringt, macht dich härter. Sie gesteht mir aber, dass diese Einstellung nicht von heute auf morgen gekommen ist, sondern ein längerer Lernprozess war. Viele Dinge kommen eben erst mit der Erfahrung und dem Alter.

Marietta Ablinger ist eine starke Frau, die auf eigenen Füßen steht und weiß, was sie will. Starke Frauen dürfen aber auch einmal verzweifelt sein und weinen. Auch starke Frauen dürfen ihren Schmerz herausschreien und ja, manchmal funktionieren sie einfach nur. 


... wird alles immer wieder gut.

1998 musste sich Marietta einer schweren Operation unterziehen, aber eines ihrer herausforderndsten Jahre war jenes darauf. Das Jahr in dem ihr Mann Walter Ablinger seinen Unfall hatte. An eine Trennung dachte sie nie, obwohl er ihr die Möglichkeit anbot. „Blödsinn, das ist eben jetzt so – wir schaffen das“, und damit beendete sie die Diskussion. Marietta erzählt mir, dass sie und Walter damals auch besondere Kraft aus einer bestimmten Perspektive zogen: Ihre „Sonne“, die sie noch heute immer zum Strahlen bringt. Marietta war schwanger mit ihrer ersten gemeinsamen Tochter. Sie sieht in Jasmin die Belohnung dafür, dass sie dieses schwierige Jahr gemeinsam gemeistert haben.
Wegen Walters Unfall war weiterer Nachwuchs nur mit einer künstlichen Befruchtung möglich. 5 Jahre hoffen … 4 schmerzhafte Enttäuschungen … aber dann: Zwillinge – Stefanie und Leonie, wieder eine Belohnung für das Durchstehen der Zeit davor.

Marietta sagt, dass sie gerade nach Walters Unfall gelernt hat, dass sie auch einmal schwach sein und dass sie Hilfe annehmen darf.

Manchmal konzentrieren wir uns zu sehr auf das Negative und übersehen dabei die schönen Momente. Sie erzählt mir, dass sie einer Freundin einmal vorgeschlagen hat, all die positiven Dinge zu notieren – auch wenn sie noch so klein erscheinen. Schnell wird man merken, dass es auch an bewölkten Tagen immer kleine Lichtstrahlen gibt. Eine nette Begegnung, ein gutes Gespräch, ein „Ich hab dich lieb.“ von den Kindern … es gibt viele schöne Momente, man muss sie nur bewusst wahrnehmen. Ein Rat, den ich mir auch zu Herzen nehmen und weitergeben werde ... damit alles immer wieder gut wird.