E-Auto in Österreich: Ladekosten & Spartipps im Überblick

Auto & VerkehrBlog30. September 2025

Elektroautos sind in Österreich im Aufwind. Wer über den Umstieg nachdenkt, sollte jedoch zwei zentrale Fragen im Blick haben: 

  • Wie hoch sind die Ladekosten?
  • Welche Versicherung ist sinnvoll? 

Wir geben Antworten und liefern Tipps, damit Sie 2025 bestens vorbereitet sind.

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Ladekosten für E-Autos in Österreich

Die Ladekosten sind ein entscheidender Faktor für die Gesamtbetriebskosten eines Elektroautos. Je nachdem, ob Sie zu Hause oder an öffentlichen Stationen laden, können die Unterschiede erheblich sein.

 

Laden zu Hause: die günstigste Variante

Am wirtschaftlichsten ist das Laden über eine Wallbox. Mit einer 11 kW Wallbox gewinnen Sie pro Stunde etwa 60 km Reichweite. Eine normale Haushaltssteckdose ist für Dauerbelastung nicht ausgelegt und daher nur als Notlösung zu empfehlen.

Bei der klassischen Starkstromdose in der Garage (16A oder 32A = 11 kW oder 22 kW Ladeleistung) gibt es mobile Ladelösungen wie zum Beispiel den NRGkick.

Bei einem durchschnittlichen Strompreis von rund 0,33 Euro brutto pro kWh kostet das Laden für 100 km Reichweite ca. 5 bis 6 Euro. Das ist deutlich günstiger als ein vergleichbarer Benziner oder Diesel.

Vorteile beim Laden zu Hause:

  • Niedrige Kosten: ca. 5 bis 6 Euro pro 100 km
  • Schnelles Laden mit Wallbox (11 kW ≈ 60 km Reichweite pro Stunde, bei 22 kW ≈ 120 km Reichweite pro Stunde)
  • Starkstromdosen können mit einem passenden Adapter auch dauerhaft verwendet werden
  • PV-Überschussladen: Mit einer eigenen Photovoltaikanlage kann das Auto direkt mit dem überschüssigen Solarstrom geladen werden. So entstehen praktisch keine Stromkosten fürs Laden (ohne Berücksichtigung der entgangenen Einspeisevergütung).

 

Öffentliches Laden & Tarife

Österreich verfügt über ein dichtes Ladenetz und bietet aktuell ca. 33.000 Ladepunkte, die laufend erweitert werden.

Laden über Wechselstrom (AC, bis 22 kW) eignet sich gut für längere Standzeiten, Schnellladen über Gleichstrom (DC, meist ab 50 kW) für kurze Ladepausen unterwegs.

Je nach Anbieter gibt es unterschiedliche Abrechnungsmodelle (z. B. pro kWh, nach Zeit oder mit Startgebühr). Es lohnt sich, die Tarife zu vergleichen und das passende Angebot für die eigenen Ladegewohnheiten zu wählen.

Die Kosten beim öffentlichen Aufladen liegen somit zwischen 6 und 15 Euro pro 100 Kilometer.

Tipps fürs Laden unterwegs

  • Preis vorab per App prüfen
  • Ladekarten und Mitgliedschaften: Beachten Sie, dass einige Lade­stationen die Verwendung von Ladekarten oder Mitglied­schaften erfordern. Klären Sie die damit verbundenen Kosten, bevor Sie sich registrieren.

 

Brauche ich ein eigenes Ladekabel für öffentliche Stationen?

Ob Sie ein eigenes Kabel benötigen, hängt von der Ladeart ab:

  • AC-Ladestationen (Wechselstrom): Eigenes Ladekabel erforderlich, in Europa ist der Typ-2-Stecker Standard.
  • DC-Schnellladestationen (Gleichstrom): Kabel mit CCS-Steckern sind bereits fest verbaut.

 

Ladeanleitung: So laden Sie ein Elektroauto richtig

  • Authentifizieren: Laden wird meist mit Ladekarte, App oder QR-Code gestartet. Vorsicht vor  gefälschten QR-Codes (z. B. Aufkleber). Ideal sind QR-Codes, welche direkt im Display angezeigt werden, da gibt es keine Manipulationsmöglichkeit.
  • Kabel anschließen: Je nach Station eigenes Kabel verwenden oder (seltener) ein fest installiertes Kabel nutzen. Die Reihenfolge beim Einstecken (Fahrzeug oder Station zuerst) ist nicht entscheidend.
  • Ladevorgang: Startet nach Authentifizierung automatisch und endet entweder manuell oder bei vollem Akku.
  • Abstecken: Kabel vom Fahrzeug und von der Station trennen, anschließend ordentlich verstauen (bei eigenem Kabel zurück in den Kofferraum).

 

Versicherung für E-Autos in Österreich

Neben den Energiekosten ist die Versicherung ein weiterer wichtiger Faktor beim Betrieb eines Elektroautos. Während die grundlegenden Regeln wie bei Verbrennern gelten, gibt es einige Besonderheiten, die E-Auto-Besitzer beachten sollten.

 

Haftpflicht: Pflichtversicherung für alle Fahrzeuge

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist in Österreich gesetzlich vorgeschrieben. Sie deckt Schäden an Dritten ab, etwa bei einem Unfall. Zwar liegt die gesetzliche Mindestdeckungssumme bei 7,8 Mio. Euro, Experten empfehlen jedoch eine höhere Deckung von 10 bis 25 Mio. Euro, um im Ernstfall ausreichend abgesichert zu sein.

 

Kaskoversicherung: sinnvoller Zusatzschutz für Elektroautos

Eine Kaskoversicherung schützt Ihr eigenes Fahrzeug, was bei Elektroautos besonders wichtig ist. Die Batterie macht einen erheblichen Teil des Fahrzeugwertes aus und ist im Schadenfall teuer zu ersetzen.

Leistungen einer Kaskoversicherung

  • Teilkasko: Schutz vor Diebstahl, Feuer/Brand/Explosion, Wild-/Haustieren, Naturgewalten, Glasbruch, Schutz vor indirektem Blitzschlag während des Ladevorgangs
  • Vollkasko: Leistungen der Teilkasko und zusätzliche Absicherung bei Unfall (Kollision)
  • Premiumpaket (optional bei Vollkasko): Absicherung des Akkus, Cyberdeckung, Entsorgungskosten des Akkus, Bergungs- und Verbindungskosten

Lesetipp: Elektroauto Versicherung in Österreich: Alles, was Sie wissen müssen

E-Auto: Tipps für den Alltag

Neben der Wahl des Ladeortes und der passenden Versicherung gibt es weitere Möglichkeiten, die Kosten niedrig zu halten:

  • Energieeffizient fahren: Vorausschauendes Fahren und Rekuperation erhöhen die Reichweite. Zudem wirkt sich eine energiesparende Fahrweise positiv auf die Lebensdauer der Hochvoltbatterie aus.
  • Off-Peak-Laden: Nutzen Sie an den öffentlichen Ladestationen günstigere Nacht- oder Nebentarife.
  • Gratis laden: Supermärkte, Möbelhäuser oder Hotels bieten oft kostenlose Ladepunkte. Unter GoingElectric finden Sie eine interaktive Karte mit entsprechenden Ladestationen.
  • AVILOO-Batterietest mit Zertifikat: gibt Aufschluss über den Gesundheitszustand des Akkus. Besonders hilfreich beim Kauf oder Verkauf eines gebrauchten E-Autos.

FAQ: Häufige Fragen zu Ladekosten und Spartipps bei E-Autos in Österreich

1. Was kostet das Laden eines E-Autos in Österreich?

Bei 0,33 Euro pro kWh kostet das Laden zu Hause für 100 km ca. 5 bis 6 Euro. Mit einer eigenen Photovoltaikanlage kann das Auto direkt mit dem überschüssigen Solarstrom geladen werden. So entstehen praktisch keine Stromkosten fürs Laden.

 

2. Wovon hängt die Reichweite eines Elektroautos ab?

Die Reichweite eines Elektroautos hängt primär von der Akkukapazität (wie viel Strom der Akku speichern kann) und dem Energieverbrauch des Fahrzeugs ab. Zusätzlich relevant sind der Fahrstil und die Geschwindigkeit, da diese den Verbrauch direkt beeinflussen.

Weitere wichtige Faktoren sind die Außentemperatur (Kälte reduziert die Reichweite), das Fahrzeuggewicht, die Reifen (breitere Reifen haben höheren Rollwiderstand), das Streckenprofil (Stadt vs. Autobahn) und der Einsatz von Verbrauchern wie Heizung oder Klimaanlage.

 

3. Brauche ich eine spezielle Versicherung fürs E-Auto?

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist in Österreich gesetzlich vorgeschrieben. Sie deckt jedoch lediglich Schäden an Dritten ab. Empfehlenswert ist eine Kaskoversicherung mit Akku-Schutz und zusätzlichen Assistance-Leistungen.

 

4. Gibt es kostenlose Ladestationen in Österreich?

Ja, z. B. bei ausgewählten Supermärkten, Hotels oder Möbelhäusern. Hier ist eine interaktive Karte mit kostenlosen Ladestationen für E-Autos und E-Bikes.